Sprengplatz-Unglück: Hinhaltetaktik des Senats inakzeptabel
++ Ursache und wichtige Fragen weiterhin unklar
Mehr als drei Monate nach der Katastrophe auf dem Sprengplatz Grunewald liegen noch immer keine Ergebnisse über die Ursache vor. Frank Balzer, innenpolitischer Sprecher, und Stephan Standfuß, Wahlkreisabgeordneter aus Steglitz-Zehlendorf, bemängeln die Transparenz des Senats bei der Aufarbeitung.
Frank Balzer: „Nach dem schwersten Explosionsunglück im Naherholungsgebiet haben die Berliner Anspruch auf eine schnelle und umfassende Aufklärung. Daher bedauern wir, dass der Senat nicht fortlaufend über den Stand der Ermittlungen etwa im Ausschuss für innere Sicherheit und Ordnung informiert. Allem Anschein nach will die SPD-Innenverwaltung das Thema totschweigen. Diesen Umgang halten wir für unverantwortlich.“
Stephan Standfuß: „Es ist alarmierend, wenn nach wochenlangen Ermittlungen die Ursache der Katastrophe noch immer unklar ist. Wir wollen schnellstmöglich Klarheit und Sicherheit, dass sich so etwas nicht wiederholen kann. Erst recht, da der Sprengplatz aktuell im sogenannten Notbetrieb weiter genutzt wird. Wir bedauern, dass der Senat Antworten auf alle wichtigen Fragen mit dem lapidaren Hinweis auf laufende Ermittlungen verweigert. Etwa darüber, welche Materialien dort gelagert werden und ob sich unbefugte Personen Zutritt verschafft haben und ob ggf. Überwachungsmaterial aus Videokameras vorliegt (s. aktuelle Anfrage). Diese Hinhaltetaktik ist völlig fehl am Platz.“